Folgen für die Umwelt
Wieso kritisieren wir den Abbau von Bentonit?
Auf den ersten Blick scheint die Gewinnung von Rohstoffen vor Ort sinnvoller und nachhaltiger als der Import aus dem Ausland. Jedoch sind die Lagerstätten hier in unserer Region vergleichsweise klein und liegen überwiegend in bewaldeten Gebieten. Unsere Region leidet seit Jahren unter sinkenden Grundwasserspiegeln. Ein Eingriff in die Bodenschichten und den Wasserhaushalt ist unserer Meinung nach unvertretbar.
Rekultivierung und alles gut?
Ein großes Argument für den Abbau ist die Rekultivierung der Flächen. Man verspricht den Grundeigentümern eine Aufwertung der Flächen nach dem Abbau. Dies möchten wir nicht unkommentiert lassen.
Bentonit ist eine Ablagerung vulkanischen Ursprungs und lagert bis zu 20 – 30 m tief. Die darüber liegenden Bodenschichten sind über Millionen Jahre gewachsen und erfüllen wichtige Aufgaben unseres Ökosystems. Wie soll es möglich sein, diese Schichten wieder aufzubauen?
Ja – man kann wieder auffüllen und bepflanzen. Aber die Möglichkeit, Wasser aufzunehmen und zu speichern, geht wahrscheinlich verloren.
Um aus dem Abbaugebiet wieder einen intakten Wald zu formen, benötigt es mindesten 70 – 80 Jahre!
Hochwasser und Landwirtschaft
Trockenheit, Dürre und Starkregen. Eine Kombination die immer häufiger auftritt. Wir befürchten, dass die rekultivieren Böden zu wenig Wasser aufnehmen können und die Wassermassen ungehindert in die Dörfer Niederhausen, Obermünchsdorf und Oberhausen (Marktgemeinde Reisbach) schwappen. Dort gab es bereits nach der Flurbereinigung Probleme mit Hochwasser. Das Vilstal ist zudem Anbaugebiet für Gemüse. Geben die Bewässerungsbrunnen noch genügend Wasser her, falls Grundwasserhaushalt durch den Abbau gestört wird?
Alle diese Aspekte müssen Berücksichtung finden.