Leider dürfen wir den Artikel aus der Landauer Zeitung und dem Dingolfinger Anzeiger nicht veröffentlichen. Dieser ist für Idowa-Plus Abonnenten » HIER komplett einsehbar.
Wir möchten allerdings auf die Zitate des Clariant-Mitarbeiters näher eingehen:
Aussage 1: „Wir kommen nicht auch nur in die Nähe des Grundwassers … die tiefste auf NN bezogene Bohrtiefe endete auf eine Höhe von 417,31 Metern … eine wassertragende Schicht habe man bei keiner Bohrung angetroffen“
Als Grundwasser wird hier leider nur das tertiäre Hauptgrundwasservorkommen berücksichtigt – die kleineren wasserführenden Schichten darüber ignoriert man oder deklariert sie als „Schichtenwasser“. Aber gerade diese Wasserschichten speisen in der Region ein paar wenige Trinkwasserbrunnen (diese haben lediglich eine Tiefe von 6 – 9 Metern). Die Anwohner berichten, dass sie bei Bauarbeiten bereits in drei Meter Tiefe auf Wasser stoßen. Siehe hier auch die » Stellungnahme von Bund Naturschutz an das Bergamt Südbayern und unsere Darstellung der örtlichen wasserführenden Schichten » Grundwasser, Schichtenwasser, Trinkwasser
Aussage 2: „Um bohren zu dürfen, brauchen wir die Erlaubnis des Grundeigentümers … Die Probebohrungen seien komplett unverbindlich“
Das stimmt tatsächlich. Die Grundeigentümer sind hier auch sehr verschwiegen – es lockt vielleicht das große Geld? Die Mitarbeiter von Clariant sind zudem außerordentlich freundlich und zeigen ausschließlich die Vorteile aus Sicht des Grundeigentümers auf (Vergütung pro Tonne Bentonit, anschließende Aufwertung der Grundstücke). Weder Gemeinde noch Landratsamt müssen über die Probebohrungen informiert werden.
Aussage 3 “ die Einwände kamen erst, nachdem wir gebohrt hatten. Wir haben also nicht entgegen von Widerständen eine Bohrkampagne initiiert“
Wo keine Informationen vorhanden sind, kann kein Widerstand entstehen. Wie schon erwähnt, halten sich die Grundeigentümer sehr still. Anwohner werden nicht informiert.
Aussage 4 „Der Bentonitabbau ist nicht mit großen Kies- und Quarzabbaustätten vergleichbar, die 30 oder 50 Jahre lang laufen … wir entnehmen … in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren“
Diese Aussage verwundert uns doch sehr. Es mag sein, dass man die kleineren Parzellen nur für kurze Zeiträume betreibt und dann wieder für ein paar Jahre angrenzend weitermacht. Die Abbaustätten im Großraum Landshut wurden teilweise über Jahrzehnte betrieben. Es kann uns keiner erzählen, dass man nicht die kompletten Vorkommen aus dem Boden holen will. Beispiel Grube Rehbach: 800 000 Tonnen in 10 Jahren (Quelle: https://www.merkur.de/lokales/freising/moosburg-bentonitabbau-firma-clariant-8639974.html). Grammelkam bei Landshut fast 40 Jahre (Quelle: https://www.radio-trausnitz.de/bentonit-grube-in-grammelkam-soll-zurueck-zur-natur-97031/).
Aussage 5 „der Abbau passiert nur mit Zustimmung des Grundstückseigentümers und wird vorher behördlich abgesegnet“
Die Grundstückseigentümer wohnen zum Großteil nicht vor Ort, da es sich um Wald- und Feldstücke handelt. Fast alle direkten Anwohner haben sich gegen Bohrungen und einen Abbau ausgesprochen.
Die schönste Aussage „Wir sind nicht im Wilden Westen“
Wir kommen uns trotzdem so vor.